Geschichte
Über 700 Jahre prägten die Mönche das Leben der Gemeinde
Herrliche Landschaften, saftige Wiesen, fruchtbare Äcker, reiche Schätze wie Holz und Naturbaustein sowie reinstes Quellwasser aus der Aach – es ist nachvollziehbar, weshalb sich 1089 die Benediktinermönche aus Hirsau in Zwiefalten niedergelassen haben.
12 Mönche und 5 Laienbrüder waren die ersten Bewohner der später blühenden Gemeinde. Mit den Mönchen kamen auch Bauern und Handwerker nach Zwiefalten. Die Gemeinde war im Mittelalter dank des Klosters ein blühender Ort, mit Schule, Spital und eigener Brauerei. Über 700 Jahre prägten die Mönche das Leben der Gemeinde. In dieser Zeit konnte das Kloster zahlreichen Schrecken wie Pest, kriegerische Auseinandersetzungen, Plünderungen, Fehden und ähnlichen Übeln trotzen.
Kunstgeschichtlich bedeutsam war der Neubau der ursprünglich romanischen Klosterkirche im 18. Jahrhundert. Zwischen 1741-1753 schuf der Baumeister Johann Michael Fischer aus Gauinger Travertin ein Meisterwerk des Spätbarocks: Das Münster „Unserer Lieben Frau“.
Die Jahrhunderte lange, ereignisreiche Geschichte der Benediktiner in Zwiefalten endet 1803, als das Kloster, im Zuge der Säkularisation, gewaltsam aufgelöst wurde. Viele kostbare Schriften und Dokumente der reichen Bibliothek fielen der Verwüstung zum Opfer.
Wenige Jahre später, im Jahre 1812, wurde das Klostergebäude als „königlich württembergische Heilanstalt“ umfunktioniert.
Heute wird das Kloster als Zentrum für Psychiatrie genutzt. Sowohl das als Psychiatrie umfunktionierte Kloster wie auch die ortsansässige Klosterbrauerei prägen nicht nur das Bild der Gemeinde, ihnen ist auch die Bekanntheit Zwiefaltens weit über die Grenzen des Landkreises zu verdanken.